Samstag, 30. März 2013




 First days in Germany

Zugegeben war es ja schon ganz schön meine Eltern mal wieder zusehen ;) Sie haben mit den anderen beiden Eltern schon auf uns gewartet. Wir drei Mädels haben uns untereinander immer noch auf Englisch unterhalten, mit unseren Eltern mussten wir natürlich auf Deutsch reden. Das war schon  schwer am Anfang, weil einem die Wörter fehlten und ich ich dann einfach englische Wörter benutzt habe. Mit der Grammatik hat es bei mir aber ganz gut geklappt, da hat Sophie mehr Schwierigkeiten gehabt, besonders mit der Vergangenheit. Die erste kleine Auseinandersetzung mit meiner Familie gab es direkt nach 15 Minuten, als alle Aufzüge des Frankfurter Flughafens für mein Gepäck zu klein waren. Wir mussten meine Koffer also alle einzeln tragen, da es auf dem Kofferwagen zu groß war.

Auf einer der ersten Autobahnraststätten haben wir dann Halt gemacht um Frühstücken zu gehen. Wir haben ein wirklich gutes Restaurant erwischt. Ich konnte nach 5 Monaten endlich mal wieder ein Mohnbrötchen und ein gutes Croissant genießen. Die Bestellung meines Getränkes war etwas holprig: " eine cup of tea please" habe ich gesagt :D Naja, das mit dem Deutsch musste ich erst noch wieder ein bisschen üben. Im Restaurant liefen dann auch noch typisch deutsche Schlager wie Helen Fischer....

Danach ging es für zwei Stunden ins Auto, um zurück nach Mettmann zu fahren. Und als ich dann im Auto saß, liefen bei mir die ersten Tränen. Ich glaube nach dem Frühstück, als ich etwas Zeit mit meiner Familie verbracht habe, war ich an dem Punkt wo ich realisiert habe, dass ich jetzt entgültig in Deutschland bin. Papa meinte dann nur zu Kilian, ob er krank sei und doch bitte mal ein Taschentuch benutzen soll... Naja, ich konnte mich die ganze Autofahrt nicht mehr beruhigen und habe die ganzen 2 Stunden ununterbrochen geweint. Nachdem ich in Kanada die einzige war, die nicht geweint hatte, habe ich dafür in Deutschland umso mehr Tränen vergoßen. Und dann kamen auch noch die ersten Nachrichten aus Kanada; nachdem ich im Flugzeug die ersten Briefe lesen durfte, die mir meine Freundinnen zum Abschied geschrieben hatten, mir aber ausdrücklich gesagt hatten, es erst im Flugzeug zu öffnen. Eine Nachricht habe ich von meiner kanadischen family im Auto erhalten, in dieser stand, dass ich die Tochter für sie war, die sie sich immer gewünscht haben: liebenswürdig, schlau, vergnügt und so nett und dass meine deutschen Eltern sehr stolz auf mich sein sollten. Meine Rückkeht nach Deutschland sei ein Verlust für sie aber ein Gewinn meiner deutschen Familie. Als ich diese Nachricht gelesen habe, konnte ich mich gar nicht mehr einkriegen. Nun ja, ich habe davor schon sehr viel geweint, aber danach liefen meine Tränen nur noch in Strömen. Und wenn ich diese Nachricht, die gleichzeitg übrigens auch an meine deutsche Familie gerichtet war, heute lese, kommen mir immer noch die Tränen...

Als wir dann zu Hause waren, konnte ich als erstes mein neues Zimmer bestaunen. Denn als ich weg war, war meine Familie ganz schön fleißig: Die Wand zwischen meinen beiden Zimmern wurde rausgerissen, so dass ich jetzt ein großes Zimmer habe. Dardurch mussten dann aber einige Möbel umgestellt werden. Außerdem habe ich einen neue Couch, einen Sessel mit einem dazu gehörigen Tisch und einen neuen Drucker bekommen. Also kurz: Mein Zimmer sieht jetzt komplett anders aus, aber sehr positv! Papa hat sich die große Arbeit gemacht, meinen ganzen Blog auszudrucken. Das ist ein wirklich dickes Buch mit fast 200 DINA4 Seiten geworden.
 
 
Mama hat mir ebenfalls diese Kollage mit den aus ihrer Sicht wichtigsten Bildern aus Kanada gebastelt. Wirklich sehr nett und kreativ!
 
Ich habe mich wirklich sehr über mein neues Zimmer und die ganzen Welcome-back-presents gefreut. Da habe ich gemerkt, dass ich meiner Familie wirklich gefehlt habe! Aber nachdem ich dann eine halbe Stunde lang nicht geweint habe, fing es danach wieder an. Es war einfach alles so anders! Ich wurde aus meinem Leben in Kanada einfach mal eben so rausgerissen und musste mich dann innerhalb einiger Stunden an mein altes in Deutschland wieder gewöhnen. Das war einfach viel zu viel für mich! Ich habe den ganzen Tag dann mit auch nichts anderem mehr verbracht, genauer gesagt mit den nächsten drei Tagen...  Mir tat meine Familie aber auch wirklich leid. Ich glaube, die waren mit der ganzen Situation etwas überfordert und haben es sich anders vorgestellt. Schließlich haben sie sich sehr gefreut, dass ich wieder da bin. Meine Mutter hat sich wirklich sehr gut um mich gekümmert, doch verstanden hat sich mich nicht und ich wollte einfach nur wieder zurück nach Kanada!
 
Abends kam dann Oma mit meiner Tante Doro und meiner kleine Cousine Magdalena zum Abendessen vorbei. Es war schön sie wieder zusehen, doch so ganz mit der Situation  kam ich nicht zu recht. Schließlich durfte ich um neuen Uhr endlich ins Bett gehen, denn man darf nicht vergessen, dass ich schon seit 35 Stunden auf den Beinen war, da mir ja eine Nacht fehlte.
Und so sieht es aus, wenn man seine Koffer wieder auspackt. Mein Zimmer sah so zwei Wochen lang aus, da ich die ersten Tage noch nicht ganz in Deutschland angekommen bin und meinen Koffer einfach nicht auspacken wollte.
 
Sonntagmorgen hat meine Mutter einen Familienbrunch bei uns zu Hause organisiert, damit ich die gesamte Schroeder und Vollmann Familie einmal wieder sehen kann. Das war wirklich schön!
 
Ich glaube, ich habe meine ganze Familie mit meinem Kanada Fieber angesteckt :D Hier Papa mit seiner Kanada Krawatte, die ich ihm als Geburtstagsgeschenk mitgebracht habee und Kilian mit seinem Canadian Hockey Shirt, das ich zu Weihnachten geschickt habe.
 
Danach die Woche habe ich dann  so zu sagen die Schule geschwänzt. Denn meine Stufe hatte ein zwei wöchiges Praktikum. In der ersten Woche war ich allerdings noch in Kanada und für die zweite Woche hätte es sich nicht gelohnt für nur eine Woche sich einen Praktikumsplatz zu suchen. Deswegen bin ich einfach zu Hause geblieben und das brauchte ich auch! Ich wäre nicht in der Lage gewesen irgendetwas anderes zu machen. Es gab einfach zu viele Dinge, die mich an Kanada erinnert haben. Als es zum Beispiel geschneit hat musste ich direkt wieder anfangen zu weinen oder als irgend ein Song im Radio lief. Die ersten Wochen zurück in Deutschland waren einfach nur schrecklich und ich habe noch nie in meinem Leben so viel geweint! Auch heute vermisse ich meine Zeit in  Kanada  noch sehr viel und würde auch sofort in den nächsten Flieger steigen, aber ich kann damit jetzt besser umgehen.
 
Sicherlich habt ihr gemerkt, dass ich die letzten neun Posts alle erst in Deutschland geschrieben habe, und ich habe es wirklich nicht geschafft bei keinen von denen nicht eine einzige Träne zu vergießen. Naja, ich habe mir jetzt ein Ziel gesetzt, dass ich nächstes Jahr auf jeden Fall nach Kanada zu meiner family zurück fliege und bis dahin wird mein Geld gespart :)
 
 

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